Donnerstag, 25. September 2014

Kartoffeln mit Rote Beete und Spiegelei?

Klingt das nicht total verrückt? Hat sowas jemals jemand gegessen? Ganz ehrlich, auf solche Kochideen muß man erst mal kommen. Und man muß wohl auch ein bisschen "gaga" sein, um auf solche Ideen zu kommen. Man kommt aber auf solche Ideen, wenn man im Garten etwas anbaut, wo man gar nicht weiß, für was man es überhaupt verarbeiten will. Schuld daran war ein buntes Samentütchen, was es mir im Frühling bei einem Ausverkauf angetan hatte. Und ich hab mir gesagt, die Blätter von der Roten Beete sollen ja super gesund sein, also baust Du mal Rote Beete an. Kein Gedanke wurde an die Knollen verschwendet, die ja nun mal an der Roten Beete wachsen. Seit ich denken kann, verabscheue ich Rote Beete, die man mir in guter Absicht öfters mal als Salat "andrehen" wollte. Ich konnte nie verstehen, was die Leute immer mit ihrer Roten Beete haben, mir hatte es nie geschmeckt und ich kann nicht mal erklären, warum.

Jetzt habe ich einen Garten, wo ich alles anbauen kann, was mir gefällt und was meinem Drang zur Selbstversorgung dienlich ist und gesund muß es zusätzlich noch sein. Vielleicht hatte es mir deshalb das Samentütchen angetan. Irgendeine innere Stimme hat mir wohl gesagt, daß ich das ausprobieren soll. Gesagt, getan. Vor ca. einer Woche habe ich die Knollen geerntet. War nicht die große Menge, die ich erwartet hatte aber dafür, daß dort kaum Humus in der Erde war, war es wohl doch noch recht akzeptabel. Ich habe ungefähr 10 oder 12 Knollen geerntet, einige schön größ, andere nur kleine Fitzelchen. Was soll´s, der Mensch freut sich, wenn er etwas erntet, was er sonst im Laden kaufen müßte. Wieder was gespart.

Doch was macht man mit 10 Knollen Rote Beete, wenn man die eigentlich niemals essen wollte?
Natürlich, man stöbert in verschiedenen Kochforen und dann sucht man sich das raus, was einem gefällt und würfelt alles, was auf diesen Seiten als machbar und essbar angepriesen wurde, zu einem neuen Gericht zusammen. Und deshalb gab es heute Mittag bei uns Salzkartoffeln mit Rote Beete-Gemüse und Spiegeleier. Und soll ich Euch etwas sagen? Das war total lecker aber das glaubt mir wahrscheinlich kein Mensch. Ich kann es selbst noch gar nicht glauben, daß ich freiwillig Rote Beete esse.

Im Vorfeld haben wir uns Gedanken gemacht, weil wir keine Einweghandschuhe zum Schälen der Beete hatten. Ich habe schon in meinen Visionen überall auf der weißen Tapete die roten Spritzer gesehen und die Reaktionen von evtl. Gästen, die ein Schlachtfeld daraus schließen mußten. In meinem geistigen Auge sah ich überall Pfützen von Rote Beete Saft, Flecken, die nie wieder raus gehen, Hände, wo nie wieder die rote Farbe abgeht. Ein gedankliches Horroszenario.
Und was war in Wirklichkeit? Die Beete haben weder beim Schälen gespritzt, die Tapete ist weiß geblieben, an den Händen nichts zu sehen, von abfärbenden Pfützen keine Spur.

Nanu? Wird nicht genau das von mir gedachte Horrorszenario immer über Rote Beete gesagt? Da kann man wieder mal sehen, welche Propaganda betrieben wird, nur damit man ja nicht etwa etwas anbaut, was gesund ist. Schließlich verdient die Pharmamafia nur an Kranken. Da paßt doch kein gesundes Gemüse dazu. Oder ist das wiedermal nur meine Paranoia gegen die Hintermänner der "Götter in Weiß"?

Ich und Rote Beete - das heißt auch, daß sich mein Geschmack total verändert hat. Ich hatte das zwar schon gemerkt aber am Beispiel der Roten Beete ist es absolut ersichtlich und nicht mehr wegzudiskutieren, daß sich mit meiner Ernährungsumstellung, hin zu ursprünglichen Lebensmitteln, auch meine geschmacklichen Vorlieben verändert haben. Na mir solls recht sein.

Die Rote Beete hat mein Küchenchef geschält, klein geschnipselt, Zwiebelwürfel von 3 Zwiebeln in etwas Fett glasig geschmort, 3 kleingeschnipselte Knoblauchzehen kurz mit angeschmort, die Beetewürfel rein, mit Salz, Pfeffer, Koriander, Lorbeerblatt, Kümmel, etwas Essig und etwas Zucker angedünstet. Mit Brühe aufgefüllt, damit auch etwas Soße wird. Das ganze mußte mindestens eine Stunde schmoren, immer mal umrühren, damit die Beete nicht anbrennt. Ca. 15 min vor Kochende noch 2-3 TL Sahnemerrettich zugegeben. Fertig war die Gemüsebeilage. Salzkartoffeln wie üblich gekocht, für jeden 2 Spiegeleier dazu gebraten, auf den Teller und schmecken lassen.
Eigentlich ganz einfach, wenn auch ungewöhnlich. Für meine Begriffe, und in dem Bewußtsein, daß ich nie Rote Beete mochte, war es ein Geschmackserlebnis der besonderen Art, absolut lecker und das Tiefrot der Beete neben den gelben Kartoffeln und den Spiegeleiern hatte mindestens die schönsten Herbstfarben, die man sich denken kann.

Das Auge ißt mit!


Hier ist die Rote Beete noch im Garten zu sehen


Und schon ist sie auf dem Teller gelandet

Na dann, traut Euch doch auch mal an ein Gericht, was Ihr noch nie gemacht habt und wo Ihr vielleicht nie erwartet hättet, daß man das essen kann. Kann sein, daß da eine Riesengeschmacksüberraschung auf Euch wartet.

Viel Spaß beim Ausprobieren und bis bald
Eure Petra K.



4 Kommentare:

  1. Hallo Petra!
    Bei Eurem Tellerfoto bekommt man sofort Appetit!

    Rote Beete mit Kartoffeln und Ei haben wir schon als Kinder sehr gerne gegessen.

    LG
    Andreas

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    1. Na jetzt bin ich aber baff. Ich hab noch nie so eine schräge Essensvariante gehört oder gelesen. Und Du sagst mir nun, daß Ihr das schon als Kinder gegessen habt. Ist das nicht irre? Aber, oder gerade weil, Herzlich Willkommen auf meinem Blog, Andreas.

      LG Petra K.

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    2. Das sieht sehr lecker aus! Bei uns gibt es häufig Gemüse, leider hab ich dieses Jahr nicht viel anbauen können. Aber nächstes Jahr muss ich unbedingt wieder rote Rüben säen.......

      LG Silvia

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    3. Ja, liebe Silvia, ich werde auch im nächsten Jahr auf alle Fälle wieder Rote Beete anbauen, die sind nicht schwer im Anbau, wachsen fast von alleine und uns schmeckt diese Variante der Zubereitung wirklich sehr gut. Und es ist vorallem sehr preiswert, wenn man die Beete und auch die Kartoffeln im eigenen Garten hat.

      LG Petra K.

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