Sonntag, 29. Juni 2014

Erbsenschalen kann man essen

Nachdem sich unsere Zuckerschoten/Erbsen nach dem Hagel nun doch dafür entschieden hatten, weiter zu wachsen, war jetzt Erntezeit angesagt. Ich hätte sie noch etwas wachsen lassen aber meine Nachbarin kam und fragte mich, warum ich die Erbsen denn noch nicht geerntet hätte. Ich sagte, ich will sie noch etwas wachsen lassen. Sie sagte aber, daß sie die nur soweit wachsen läßt, daß noch keine Erbsenkügelchen drin gewachsen sind.
Also quasi ißt sie nur die Schalen. Na, das ist mir doch nichts, ich baue doch Erbsen an, um Erbsen essen zu können und nicht nur die Schalen davon. Die Schalen wurden bei uns immer weggeschmissen, auf den Kompost befördert. Und das hat schon meine Mutter so gemacht.

Aber mal ehrlich, meine Nachbarin hat mich zum Nachdenken gebracht. Warum muß eigentlich immer nur das richtig sein, was man von der Mutter gelernt bekommen hat? Was ist eigentlich schlecht an den Erbsenschalen?

Und so haben wir gestern zum ersten Mal Erbsen mit Schalen als Gemüse gekocht. Die Fäden an den Schalen wurden abgezogen, die hat man sicher noch nicht, wenn man nur die jungen Schoten ißt. Da wir aber schon Erbsen in den Schoten drin hatten, mußte die Arbeit sein. Schön von beiden Seiten die Enden abgeschnippelt und die Fäden jeweils runtergezogen und dann noch in der Mitte durchgeschnitten, damit man noch evtl. Fäden abziehen konnte. Hat wunderbar funktioniert und wir hatten ein Vielfaches an Gemüse, als wenn ich nur die Erbsen rausgepult hätte.

Im letzten Jahr hatte ich viele Zuckerschoten angebaut aber was am Ende nach dem Auspulen übrig blieb, war nicht gerade viel. Wenn man die Zeit und das Wasser bedenkt, das man vergossen hat, ist die Bilanz bei Erbsen geradezu mickrig.
Wenn man allerdings die Erbsen mit Schalen nimmt, dann sieht die Erntebilanz schon ganz anders aus. Es war soviel Gemüse, daß wir abends noch eine Suppe draus machen konnten und es hat ganz klasse geschmeckt.

Fazit: Auch Mütter machen nicht alles perfekt. Und wir werden in Zukunft die Erbsen nur noch mit Schalen essen. Und weil der Gedanke so vortrefflich ist und Appetit auf mehr gemacht hat, habe ich heute gleich nochmal auf dem abgeernteten Rettichbeet Zuckerschoten gesät. Die dürften auf jeden Fall noch bis zum Vegetationsende was werden.

Und wieder wird der alte Spruch wahr: " Man kann alt werden, wie eine Kuh, man lernt immer noch dazu". Wobei ich mich gerade frage, wie alt denn eigentlich Kühe im Normalfall werden, also wenn man sie denn "kuhwürdig" leben ließe.

Na denn, einen schönen Sonntag allen. Es soll ja regnen. Ich hoffe so sehr darauf, es ist alles sturztrocken, Zeit wäre es für einen kräftigen Landregen. Aber meine Wünsche an das Universum hat wohl keiner da oben gehört. Na ja, warum soll es da oben auch anders sein, als hier unten. Da hört ja auch keiner, was man zu sagen hat. Nun ja, wer weiß, wofür es wieder gut ist.

Machen Sie sich den Sonntag schön gemütlich mit Kaffee und Kuchen. Man gönnt sich ja sonst nix.

PS: Soeben hat es angefangen zu regnen. Mein Wunsch an das Universum wurde also doch gehört.
       Na, da will ich mal nichts gesagt haben.

Hier gibt es weitere Informationen zum Thema Erbsen und Erbsenschalen:
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/trockenerbsen-ia.html?utm_source=newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=ZDG12062016&campaign=ZDG12062016

Also bis bald
Eure Petra K.

Nachtrag 22.07.2016:
Ich hab erfahren, daß man von den Erbsenpflanzen auch jeweils die Sprossen essen kann, also die Spitzen von den Pflanzenranken. Und daran wird es bei guten Pflanzen sicher nicht mangeln. Das Kraut nur wegen der Erbsen wachsen zu lassen und dann auf den Kompost zu werfen, ist also wirklich viel zu schade. Gebt es mit in einen Salat, das schmeckt sehr gut.


6 Kommentare:

  1. Das ist doch das beste an der Zuckerschote die Schote selber noch jung geerntet, wenn sich gerade die Körner in der Schale abbilden. Kurz in Butter mit einer Schalotte durchgeschwenkt, etwas Salz und Pfeffer und fertig. Und frisch vom Strauch zubereitet ein anderer Genuss als die megateuren Schoten die um die halbe Welt gekarrt wurden.

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  2. Genau so sieht es bei mir aus. Früher haben wir im Garten die Erbsen immer reifen lassen und nur die Erbsen gegessen. Heute würde ich es anders machen, wenn ich einen Garten hätte. Die Schoten kurz blanchiert in einem vegetarischen Gericht sind einfach köstlich! Aber auch einfach so, roh geknabbert sind sie seeeeehr lecker.

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  3. Hallo Petra,

    vielen Dank für Deinen Kommentar zu meinem Tagesfoto. Du hast einen sehr interessanten Blog, bei dem ich sicher immer mal wieder reinschauen werden. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich einiges sicher nicht ganz so scharf sehe, aber man kann ja immer noch etwas dazulernen. Erbsen baue ich in meinem Garten nicht an, da sie nicht richtig werden. Nach zwei mißlungenen Versuchen nutze ich die Fläche jetzt für andere Sachen.

    Um Deine Frage hinsichtlich der Nahaufnahmen zu beantworten, ich habe eine kleine Lumix, mit der ich fast alle Nahaufnahmen mache. Im Nahbereich ist die außerordentlich gut.

    Liebe Grüße
    Jutta

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    1. Vielen Dank für Deine Rückantwort, liebe Jutta. Ich werde auch gern wieder bei Dir vorbeischauen und freue mich schon auf weitere so excellente Fotos auf Deinem Blog. Solche Fotos machen mir immer wieder deutlich, wie schön doch die Natur sein kann, wenn man auch mal hinschaut und etwas im Moment verweilt.

      LG Petra K.

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  4. hallo,
    ich glaube nicht das du dabei wirklich mehr an "Volumen" hast. Wiege mal eine Schote und wiege mal die Erbsen einer ausgereiften Schote. Da tut sich so gut wie nichts. Nichts desto trotz schmecken junge Schoten gedünstet in Butter oberlecker. Und man kann schon mal davon essen, bis die restlichen Erbsen reif sind.sel
    LG Ur

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    1. Ich setze Volumen nicht gleich mit Gewicht. Die Schoten an sich wiegen ja wirklich kaum etwas. Für mich ist das Ausnützen von allem, was wächst, wichtig. Somit habe ich schon mehr Volumen, wenn ich nicht nur die Erbsen verwerte, sondern auch zusätzlich die Schoten. Ich ziehe es vor, alles, was die Erbsenpflanze hervorbringt und essbar ist, auch auf den Tisch zu bringen. Bisher habe ich nur die Erbsen zum Essen verwertet, jetzt kommen die Schalen hinzu, die bisher bei mir auf dem Kompost gelandet sind. Somit habe ich volumenmäßig (wenn auch nicht mehr an Gewicht) mehr Ertrag von der Pflanze, denn was die Schalen letztendlich bei Kompostierung an Kompostmasse bringen würde, bewegt sich wahrscheinlich in Mikrogramm. Wenn wir die Schalen mit essen, haben wir mehr davon. So denken wir eben, maximale Ausnutzung der Ressourcen. Für uns wäre nun wieder die ausschließliche Nutzung der Schoten, ohne, daß darin die Erbsen wachsen konnten, Verschwendung. Sicher, die Schoten sind bestimmt ganz lecker, weil ganz zart im Geschmack aber mir würden dann eben die Erbsen darin fehlen. Aber so ist das eben. Der Eine liebt dies und der Andere liebt das. So kann es doch auch sein. Jeder kann und sollte das essen, was ihm schmeckt und was er für richtig hält.

      LG Petra K.

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