Sonntag, 26. Januar 2014

Laub, Papier und Sägespäne? - Machen Sie Ihre eigenen "Briketts" daraus

Ich gebe zu, es ist die falsche Jahreszeit, um über Laub, anfallendes Heu, Grünschnitt oder Sägespäne nachzudenken, die anfallen, wenn man ein eigenes Grundstück oder einen Garten hat. Im Moment liegt bei uns Schnee aber in solchen Zeiten hat man Zeit zum Nachdenken und Revue passieren lassen über das vergangene oder zukünftige Gartenjahr.

Wieviel Zeit es uns doch immer wieder kostet, im Sommer den Grünschnitt und im Herbst das Laub zu beräumen. Wenn man nicht soviel Grundstück hat, ist es ja noch damit getan, diese Biomasse auf den Kompost zu verfrachten und dann auf gute Komposterde zu hoffen.

Oftmals ist es aber einfach viel zu viel an Biomasse, vorallem das Laub kann schon zur echten Herausforderung werden. Aber wohin damit, wenn der Kompost voll ist und die Hügelbeete auch schon aufgebaut sind? Und Hügelbeete macht man ja auch nicht jedes Jahr neue, irgendwann ist die Gartenfläche ausgereizt. Genau an dem Punkt beginnt dann bei vielen Gärtnern die Verschwendungssucht. Dann wird der Autoanhänger vollgepackt und das Laub oder der Grünschnitt kostenpflichtig entsorgt oder alles in die Mülltonne gesteckt und das kostet auch wieder Geld.

Ich habe mir heute mal so meine Gedanken darüber gemacht und ein bisschen recherchiert, ob es auch anders geht, ob man das nicht doch besser alles verwerten könnte, ohne daß es Geld kostet. Und natürlich bin ich fündig geworden.

Wie wäre es denn mal mit eigener Brikettherstellung? Die Kinder lieben die Matscherei und sind sicher gern dabei um mitzumachen. Nutzen Sie das, es gibt nicht vieles, was die Kinder von der Glotze oder vom Computer weg bringt. Und eine warme Stube macht es im Winter zusätzlich noch.

Eigentlich ist es auch ganz einfach. Gras, Laub, Sägespäne oder Papier einweichen, in eine Form pressen, damit das Wasser ablaufen kann, dann raus aus der Form und die Presslinge trocknen lassen (dauert allerdings je nach Größe eine ganze Weile bis zu mehreren Wochen). Doch wenn man damit die Zeitungsfluten oder die Biomasse aus dem Garten noch nutzbringend verwenden kann und im Winter eine warme Stube davon hat, dann hat es doch seinen Zweck erfüllt und es hat wieder einmal kein Geld gekostet, vorausgesetzt, man nutzt zum Einweichen Regenwasser und die Formen sind schon im Haushalt vorhanden. Doch wenn man erst mal auf den "Geschmack" gekommen ist, wird man auch ganz schnell kreativ und sucht nach Möglichkeiten, die im Haushalt zu finden sind.

Oder man macht es sich ganz einfach. Trockene Biomasse, wie z.Bsp. Laub in Jutesäcke füllen, trocken lagern, im Winter dann jeweils zum Anfeuern eine kleine Menge auf ein Stück Zeitung, das ganze zusammendrehen und ab in den Ofen. Da kann man sich schon vieles sparen.

Hier sind einige Links von ganz verschiedenen Herstellungsarten:
http://www.youtube.com/watch?v=VY4LUC78YW4&list=PLySeeP-XZ7DhmSGnoXWF_GhBRl58lwBbM

http://www.youtube.com/watch?v=tnmrEF_6sTw

http://www.youtube.com/watch?v=JyGI1vLrF-A

http://www.youtube.com/watch?v=hFSVtJbpHF8

http://www.youtube.com/watch?v=1JXEvDLMVJo
http://www.youtube.com/watch?v=_lEA53onoTo

http://www.youtube.com/watch?annotation_id=annotation_2732015351&feature=iv&src_vid=dw0rx4wVa3M&v=-VhAkPPHcns 

http://www.youtube.com/watch?v=LqI63IEg3MM

Ist zwar vieles in englisch aber man braucht auch den Ton nicht zwangsläufig, um die Herstellung zu verstehen und mit ein bisschen Geschick und gutem Willen ist man seinem Ziel von kostenfreiem Heizmaterial ein Stück näher gekommen.

Sie möchten noch mehr über gratis Energie wissen? Hier können Sie mehr darüber erfahren:
http://www.gratis-energie.com/holz-energie/brickets/index.html

Nachtrag 30.01.2014:
Wie ich gestern im Selbstversorger Forum erfahren habe, sind in unserem Land die Papierbriketts verboten. Es wird wohl mit Emissionsschutz und der Essenverrottung begründet. Das müssen wir wohl dann erst mal so hinnehmen, wobei mich das entsprechende Gutachten interessieren würde, ab welcher Menge eine Verrottung der Esse einsetzt. Dieses Gutachten wird man aber sicherlich nirgendwoher erhalten, es wird einfach mal ein Verbot ausgesprochen. Der Spruch: "Die Dosis machts" zählt in unserem Land nicht. Wir sollen schließlich schön kräftig konsumieren. Natürlich, die Mehrwertsteuer ist die Haupteinnahmequelle für das Unternehmen BRD.

Nachtrag 29.10.2018:
Hab in diesem Sommer nun endlich mal die Papier-Briketts selber gemacht und da ich keine Presse kaufen wollte, hab ich den Papierschmand einfach in den Händen straff ausgedrückt und dann eine zeitlang in der Sonne trocknen lassen. Hat wunderbar funktioniert, hab aber auch das Papier vor dem Einweichen etwas zerrupft und die Brühe dann ein paar Tage stehen lassen und immer mal umgerührt mit einem Stab. Jetzt, im Spätherbst, hab ich diese Briketts benutzt, wenn im Ofen das Feuer mal sehr weit runter war und ich befürchten mußte, daß Holz darauf gar nicht mehr anbrennen würde. Ich hab nur ein einziges Papier-Brikett gebraucht und schon loderte es wieder im Ofen und darauf kann dann auch das Kleinholz wieder Feuer fangen. Klappt super und man spart viel Holz, vor allem aber muß man nicht unnötig schwitzen, weil man nicht ständig heizen muß. Man kann warten, bis es runter gebrannt ist, dann ein Papier-Brikett auf die letzte Glut und los gehts wieder. Nächstes Jahr mach ich auf jeden Fall mehr solche Briketts, die haben sich jetzt schon echt bewährt. Ob sie allerdings auch direkt zum Durchheizen ausreichend wären, kann ich nicht beurteilen, hab ich noch nicht probiert.



4 Kommentare:

  1. Die Esse, d.h. der Schornstein, verrottet nicht, sie versottet ...
    Ausserdem machen Papierbriketts viel Asche, da im Papier immer Kreidepulver beigemischt wird.
    Du hast wenig verpasst, es lohnt sich nicht wirklich.

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  2. Na gut, es wäre ja auch zu schön gewesen, sich seine eigenen Briketts zu machen und aus dem ganzen organischen Abfall eine warme Stube zu bekommen. Aber man kann ja mal davon träumen, wenn schon die Realität alles zunichte macht.

    Aber wie ist das denn dann mit dem Laub, läßt sich da was draus machen? In den Videos verwenden sie ja auch immer Laub mit für die Briketts. Versottet da auch die Esse? Viele mischen ja auch die verschiedenen Zutaten. Man kann ja auch nicht davon ausgehen, daß man ausschließlich diese Briketts zum Heizen nutzen kann, das reicht doch in einem harten Winter sowieso nicht aus, ist doch nur eine Ergänzung neben normalen Holzscheiten. Also kann das doch mit dem Versotten nicht so arg sein, oder?

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  3. Nun ich würde eh davon abraten Papier im Ofen zu verbrennen da die Druckerschwärze aus vielen Giftstoffen sowie in älteren auch oft Schwermetalle. Das schadet nicht nur der Natur (sowie den Gärten in der Nähe die das abbekommen könnten ;)) sondern die Ablagerungen sind für den Ofen selbst auch nicht so gut.

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